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An diesem Morgen gehen vor allem die Männer immer wieder in die Knie – sie wollen die Ausziehmechanismen sehen, die Steinplatten von mehreren hundert Kilo spielend leicht bewegen. Doch Federn, Laufräder und Scharniere sind geschickt im Inneren des Tischs versteckt. "Früher war es so, dass der Mann den Tisch aufbaute und die Frau das Menü kochte. Wenn Sie einen Draenert-Tisch haben, baut die Frau den Tisch auf und der Mann kocht," kommentiert Pressesprecherin Annette Pfeiffer.
Bei Ausziehmechanismen und Steintischen steht der mittelständische Betrieb weltweit an der Spitze. Zu den zahlreichen Patenten kommen immer neue dazu. Die jüngste Entwicklung "Fontana" hat in nur einem halben Jahr vier Design-Preise bekommen – die Steinplatten muss Pfeiffer nur anschubsen, dann faltet sich der Tisch selbstständig auseinander.
20 SÜDKURIER-Leser haben eine exklusive Führung durch die Ausstellungs- und Produktionsräume der Firma gewonnen. Inhaber und Geschäftsführer Patric Draenert begrüßt die Gruppe. Er erinnert an den ersten Draenert-Tisch, den sein Vater eigenhändig gebaut hat: 1968 setzte er eine oberschwäbische Ölschieferplatte auf Stahlstützen aus dem Betrieb der Schwiegereltern. "Das Modell Klassic haben wir noch im Angebot," sagt er. Unter einem Dach beschäftigt er 60 Mitarbeiter, Steinmetze und Konstrukteure, Schreiner und Polsterer, Glaskleber, Lackierer und Schlosser. Bis heute ist jeder Esstisch ein Unikat. Größe, Form, Oberfläche und Sockel kann der Kunde wählen, außerdem ist jeder Stein anders.
Rosa meliert schimmert "Breccia pernice" aus Italien, wie Feuer lodert "Calypso" aus Brasilien, in "Port Laurent Noir" scheint es zu gewittern – der Steingarten hinter den Werkstätten zeigt Steine aus aller Welt. Mit dem richtigen Stein fängt es an. Steinmetze bringen ihn in Form, dann wird die Oberfläche bearbeitet. Ob hochglänzend poliert oder matt geledert, sie muss auf jeden Fall makellos sein. "Jede Platte geht durch fünf Hände, um jede Unebenheit auszuschließen," sagt Pfeiffer. In der Werkstatt gibt es den Blick ins Innenleben – Frieder Häberle zeigt, wie präzise die Einzelteile der Mechanik ineinander passen. Auch hier prüfen mindestens zwei Mitarbeiter, ob alles funktioniert. Neben Tischen fertigt Draenert auch Stühle, auch die in Handarbeit. Vom Prototyp bis zum fertigen Stuhl dauert es bis zu zwei Jahren. "Ein Stuhl soll ja nicht nur gut aussehen, sondern auch bequem sein," sagt sie. Jede Rinderhaut wird vor der Verarbeitung aufgespannt und auf Narben oder Fehler untersucht. Per Hand aufgezeichnet, zugeschnitten und genäht werden sie über den Stuhl gezogen. "Das muss passen wie ein Kleid," sagt Abteilungsleiter Matthias Blum. Seit fünf Stunden ist er dabei, einem Stuhl sein Gewand überzustreifen. "Da bekommt man doch richtig Respekt vor so einem Stuhl", kommentiert ein Teilnehmer.
Die Möbelmanufaktur Draenert lädt am Samstag, 17. September, von 10 bis 16Uhr ein zum Tag der offenen Tür. Die Besucher können nicht nur die Möbel-Ausstellung in der Orangerie sehen, sondern um 11 und 14 Uhr an Firmenrundgängen teilnehmen. Die Orangerie präsentiert zur Zeit Werke von Carla Chlebarov. (cor)
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